Jakobswege
von München nach Santiago
Via de la Plata
Camino del Norte
Viele gehen den Jakobsweg. Ein Weg, den es so eigentlich gar nicht gibt, denn der Hl. Jakobus hat keinen Weg und gegangen ist er ihn auch nicht. Es gibt nur Wege, die von irgendweher nach Santiago de Compostela führen. Es gibt viele dieser Wege und jährlich werden es mehr. Vielleicht gerade deswegen, weil man sich die unzähligen Namen gar nicht merken kann, geht man einfach den Jakobsweg.
Gehen auf diesem Weg findet nicht nur mit den Füßen statt. Vielleicht anfangs, aber dann wird das ganze Tun mehrschichtiger. Die Füße tragen immer noch die Hauptlast - einen selbst. Dazu werden alle Sinne mobilisiert und die Psyche auch noch strapaziert. Dieses ganzheitliche Tun des Menschen wird schnell zum Selbstzweck oder wie es so schön in Pilgerkreisen heißt: zur Sucht.
Wie oft haben wir uns schon gefragt warum wir am Jakobsweg unterwegs sind. Was es für einen Sinn macht und welchen Zweck wir damit verfolgen. Oft haben wir auf das Warum mit einem Darum geantwortet. Besonders einfallsreich ist das nicht, aber wenigstens hilfreich. Seit drei Jahren bin ich nun alleine auf den verschiedenen Wegen. Die Fragestellung hat sich deswegen auch nicht geändert.
Nun solange die Hauptleidtragenden, die Füße, noch mitmachen, werde ich weiterhin unterwegs sein. Eine Suchtbekämpfung kann nur durch den eigenen Willen stattfinden - und den habe ich nicht. Ultreia!
Historie unseres Weges
Anfang der neunziger Jahre besuchten wir einen Vortrag über Jakobusdarstellungen im süddeutschen Raum. Unser Interesse: rein kunstgeschichtlich. Dann kam doch alles ganz anders.
Wie es der Zufall so wollte machten wir kurze Zeit später eine Urlaubsreise nach Portugal. Und der Zufall schlug weiter zu: Burgos lag auf unserem Weg, kurz dahinter ein Schild - 400 Kilometer nach Santiago de Compostela. Der nicht geplante Besuch in der Stadt und der folgende Urlaub mit viel Zeit zum Überlegen brachten uns zu dem Entschluss: Den Weg von Burgos nach Santiago müssen wir gehen. Voll Zuversicht sind wir im Hochsommer aufgebrochen und haben nach zehn Tagen entnervt abgebrochen. Nie wieder Jakobsweg. Genau so gehen, glaube ich, Geschichten an, die einen sehr langen Bestand haben. |
1994 bis 1999 pilgerten wir in Etappen, je nach Urlaubsmöglichkeit, in ca 100 Tagen von München nach Santiago.
2000 von Auch über den Somport Pass nach Pamplona, doch besser gesagt wir erreichten Pamplona nicht, denn wir hätten wahrscheinlich das letzte Stück schwimmen müssen.
2001 von Cluny nach Le Puy. Ein Weg auf dem eigentlich alles schief ging was schief gehen kann. Hier sammelten wir wenig Eindrücke aber viele Erfahrungen.
2003 von Sevilla nach Astorga. Hier wurden wir fast 1000 Kilometer geröstet. Was dann zur Folge hatte, dass ich den größten Teil des Weges alleine gehen musste.
2004 von Benavente über Orense nach Santiago de Compostela. Viel Regen, Schnee und Sturm machten den Weg sehr einsam.
2005 von San Vicente de la Barquera über Oviedo und Lugo nach Santiago de Compostela. Dies war von Wetter und Weg eine reine Lustpilgerreise.
2006 von Bilbao über Oviedo nach Leon. Verschiedene Pilgerwege auf denen man kaum Pilger trifft.
2007 von Templeque nach Zamora durch Hitze und Kälte immer in der Einsamkeit
2010 Via Lusitana,, drei Wochen Einsamkeit bei viel Regen mit noch mehr Asphalt
100 Tage von München nach Santiago
100 Tage oder auch ein paar mehr. Wir haben sie nicht genau gezählt. 100 Tage voll von Erlebnissen und Eindrücken. Das Wieso und Warum hat uns dabei sehr oft beschäftigen. Wir bohrten in uns herum und bastelten die verschiedensten Gedankengerüste oder vielleicht auch besser gesagt Verständniskrücken. Das erlösende Darum schlich sich erst später ein. Wir konnten unsere Gedanken wieder lebensnotwendigeren Dingen wie Essen und Trinken zuwenden.. Die ganze Palette menschlicher Gefühle haben wir in diesen ca. 100 Tagen erlebt. 100 Tage, die wir in unserem Leben nie missen möchten. 100 Tage die wir jedem nur wünschen können. Gedanken, Erlebnisse und Eindrücke haben wir zusammengeschrieben. Nachfolgend können Sie einige Kostproben lesen.
Durch die StadtMenschen an der Straßenbahnhaltestelle, auf dem Weg zur Arbeit. Jogger im Olympiapark, auf dem Weg zum fit sein. Herrchen und Hund, auf dem Gassi Weg. Kinder lärmend und ausgelassen, auf dem Schulweg. Menschen in deiner Stadt gehen ihre bekannten Wege. Du gehst einen fremden Weg in der eigenen Stadt. Unser Weg , nichts wie weg von hier. | Letzte S-BahnDer Weg führt an der S-Bahn entlang. Ein Zug fährt Richtung Innenstadt. Die Arme der Heimatstadt reichen krakengleich bis hierher. Rückkehrmöglichkeit! Gefangen bleiben? Nur weg auf den Weg. Das Ziel ist zum Denken noch zu weit. |
Bruder KlausNiklaus Löwenburger Richter und Ratsherr zieht sich als Eremit in die Ranftschlucht zurück. - Vom Herren zum Knecht - Heute ist dieser Ort ein Lichtermeer. Menschen beten Menschen bitten Menschen danken. - Vom Knecht zum Herren - ist den Menschen nicht eine Kerze wert. |
RegenzeitVon Genf nach Aumont Aubrac 16 Tage, davon 12 Tage Regen, davon 6 Tage Dauerregen. Wir sind zwei bunte Regensschirmtupfen In der tristen grauen Landschaft Hinter einem Wasserschleier Tristesse auch in uns? Schöne Erlebnisse, freundliche und hilfsbereite Menschen hinterlassen in uns bunte Tupfen. | Esel im RegenRegen - es schüttet. Drei Esel am Wegrand glitschnass schauen uns an. Mitleidig? Mitleidend?
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WeinbrunnenWein kostenlos aus dem Hahn an der Wand. Hinter der Wand eine Weinkellerei. Ein Beispiel der Nächstenliebe das sich nicht durchsetzen will. | GruppenGruppen Mengen Massen All inklusive Pilger ade | MesetaHitze, Wind, Eis und Schnee, einsam und karg, unendliche Weiten. Das Auge findet keinen Halt. Das Leben versteckt sich in den Tälern. |
PilgermesseMenschenmassen, Bustouristen, Fotoapparate, Blitzgewitter, Das große Rauchfass, Oh ah Kommunionsausteilung unterm Schirm: Follow me. Der ewige Zug hinter der Jakobsbüste. Ein religiöser Jahrmarkt. Für den Pilger ein Ort des Glücks -das Ziel. |
Ausklang
Warum - Darum
Warum wir die 100 Tage Pilgerschaft auf uns genommen haben können wir immer noch nicht beantworten. Aber dem Darum sind wir vielleicht etwas näher gekommen. Wir durften viele schöne erfüllte Stunden erleben. Unser Blick hatte wieder mal Gelegenheit über den eigenen Tellerrand zu sehen. In vielen Einsamen Stunden hatten wir Gelegenheit die Dinge nicht nur schwarz weiß zu sehen, sondern in all ihren Schattierungen. Wenn man offen für alle Eindrücke ist kann man in diesen wenigen Tagen mehr Erfahrungen für das Leben sammeln als in einem ganzen Leben voll Hektik und Begrenztheit. Darum möchten wir keine Stunde dieses Weges missen.
Via de la Plata - Schweigen ist Silber
Es stimmt wirklich - der Weg lässt einen nicht mehr los. Wie eine Fliege in einem Spinnennetz ist man in dem Gewirr der Jakobswege gefangen. Wo man auch versucht zu entkommen, ist immer wieder einer da. Leider Gott sei Dank. Diesmal begleitete uns gleich vom ersten Tag an eine Hitzewelle. Ich glaube wir waren auf dieser Welle immer ganz oben drauf. Nach einigen Tagen hat dann meine Frau aufgegeben. Zurückfahren oder alleine weitergehen? Alleine weitergehen! Wenn man diesen Weg geht, erfährt man erst, was alleine sein ist. Alleine mit sich und seinen Gedanken, mit ernsten und verrückten. Die Ankunft in Astorga und das Eintauchen in eine Schar von Pilgern war abschreckend. Ein Weitergehen auf dem von Menschenmassen heimgesuchten Weg konnte mich absolut nicht reizen. Astorga war also dann Endpunkt. Santiago muss auf stilleren Wegen erreicht werden. Es reicht, wenn man dort vom Tourismus erschlagen wird. |
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AusblickeMorgenkühle Blick zum Horizont Sonnenaufgang Begeisterung Es wird warm Es wird schweißtreibend Der Blick wird kürzer Monotonie Wegrand, Weg Hitze Blick nach innen Kilometer, Wasser, Ziel Stumpf
| Reduzierte BedürfnisseEssen Brot und Obst Trinken Wasser Schlafen Irgendwo Unterhaltung Kaum Nur das Ziel Lässt sich nicht reduzieren |
FernfahrerFernfahrer Im Restaurant Abends An jedem Tisch einer Ein halber Liter Rotwein Ein halber Liter Wasser Menu del Dia Eine Blickrichtung alle Fernsehgerät Einsamkeit pur Tagsüber haben sie Freunde Einige hundert Pferde Als Pilger mittendrin Gleiche Einsamkeit Aber ohne Pferde Morgen gemeinsam Streben zum nächsten Ziel | KirschenWumm Was ist das Wumm Die Kirschen sind reif Wumm Vögel die nicht säen Sollen auch nicht ernten Wumm Bäume entlang der Strasse Sind schon abgeerntet Wumm Pilger die nicht säen Sollen auch nicht ernten Wumm Ich kaufe Kirschen Und die Vögel Wumm Sie gewöhnen sich | SchneeEs ist heiß Es ist zum Schwitzen In den Bergen liegt noch Schnee Er schwitzt auch Aber ihn lässt es kalt
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Pilgerbegegnung20 Tage fast taub und stumm eine Schweizer Reisegruppe gehört ein deutsches Ehepaar gehört versucht spanisch zu sprechen versucht spanisch zu verstehen sitze am Wegrand Essen und trinken Schritte Ein Pilger Buenas dias Woher Auch aus Deutschland Aufgestaute Worte wollen hervor Brechen heraus Es sprudelt Man geht ein Stück gemeinsam Die Wege trennen sich Auf Wiedersehen Vielleicht
| AnkunftAstorga Buntes Pilgervolk Die Karnevalisten Mit Hut Stab Muschel und Kalebasse Mummenschanz Fotoobjekt für Buspilger Die Frommen Verklärter Blick nach oben Vorsicht der Weg ist nicht ohne Stolperstellen Die Sportiven Papageienbunt, Gesicht gequält Leistungsorientierte Pilgerfreuden Einige sind nicht einzuordnen Keine Katalogmenschen Ihr solltet euch outen Sie ziehen ein mit Hallo und Ulteia Vier Wochen auf einsamen Wegen Und jetzt umzingelt Nichts wie weg. |
Galicischer Weg
2004 - unheilige Gedanken zum heiligen Jahr
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Warum denn immer wieder?
Und schon wieder - was zieht mich eigentlich so sehr nach Santiago de Compostela? Zieht es mich wirklich in diese Stadt, - oder will ich nur diesen Weg gehen? Weg? Wege gibt es überall und noch dazu schönere und interessantere. Bin ich vielleicht schon von der laufenden Werbung in Presse und Fernsehen weichgeklopft? Das kann es wohl auch nicht sein, denn mich interessieren weder filmische Schönwetterwanderungen noch literarische Pilgerdramen. Noch dazu die bewegten Menschenmassen, - Marionetten oder Lemminge selbst bewegend? Eher gezogen, geschoben, fremd bewegt. Open air Einbahnstraßen Party. Alles nur in eine Richtung. Keiner kommt entgegen und sagt dir was dich erwartet. All das, das ich doch so verachte, zieht mich immer wieder an. Für Wiederholungstäter gibt es sicher keine Strafmilderung. Und doch ist da im Hinterkopf ein kleines Etwas, das die Gedanken immer wieder auf dieses Ziel lenkt. Muss ich mich dagegen wehren? Kraft mit aussichtslosen Kämpfen vergeuden? Rucksack geschultert und wieder einige hundert Kilometer gelitten, gefreut und gestumpft. Das letzte Mal? Wann wird aus diesem Fragezeichen einmal ein Rufzeichen? Die Aussichten darauf sind noch nicht übermäßig groß. Aber wenn? Ich will lieber nicht daran denken.
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2004Ich gehen nach Santiago Heiliges Jahr Muslime werden geschlachtet Für Spanien nicht neu Unheiliges Jahr Muslime schlachten zurück Für Spanien nicht neu Unheilvolles Jahr Ich gehe nach Santiago Heiliges Jahr
| ScheißScheiß Jakobsweg Scheiß Hotel Scheiß Wasserblasen Scheiß schwerer Rucksack Scheiß Wetter Scheiß Essen Eine Frau Sehr jung Sehr hübsch Mit beschränktem Wortschatz Ich habe sie nicht mehr gesehen So ein Scheiß |
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HundeDer Storch klappert Der Specht klopft Vögel zwitschern Brautschau überall Ich von kläffenden Hunden umgeben Bücken, Steine aufheben Zielen werfen Bücken...... Morgengymnastik Gibt es da nichts Besseres?
NebelWeiches wabern Schnelles stürmen Unendlich undurchsichtig Wo bin ich Wo sind meine Gedanken Weiches Wabern Santiago zu
| MassenMenschenmassen Aus aller Welt Kommen, staunen Spenden, spenden Das hat Tradition Schon drei Könige kamen Und brachten Gold, Gold, Gold Dafür bekamen sie Einen Feiertag Und dürfen in der Krippe Vorne stehen Die Hirten am Feld anbetend Stehen hinten Als Dekoration Die Menschenmassen Spendend, spendend Bekommen ein heiliges Jahr Die Pilger am Weg betend Stehen hinten Als Dekoration
| Ausrüstungs MonsterEr steht vor mir Marschbereit Rucksack beträchtlich Mit Flasche Regenschirm Stöcken Regenmantel Jakobsmuschel Brustgurt Verbandskästchen Höhenmesser Schrittzähler Fotoapparat Kompass Triller Pfeife Handy Kartentasche Henkeltasche Inhalt unbekannt Reinhold Messner machst Du neidisch Jakobus und ein Sportgeschäft Lachen
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KirchenglockenKirchenglocken Ehrwürdig aus Bronze Stehen still Nicht mehr zeitgemäß Elektronisch Mit Lautsprecher Und Melodie Viertelstündlich Ausbaufähig: Weihnachten Stille Nacht Ostern Nun ist das Lamm geschlachtet Fasching Humba humba tätarä
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RauchfassGeschwungen Mit Können Fast bis zur Decke Rauchwolken Erhebende Stimmung Hier werden Alle Sünden Verbrannt
BlickJakobus Vor dir deine Schäflein Schafe Hammel Dein Blick Durch sie hindurch Wohin Zum Portal Wen erwartest du? |
Camino del Norte und Camino primitivo
Begegnungen am Weg
Im Frühsommer 2005 rief er wieder mal - und augenblicklich folgte ich dem Rufen. Wenn schon Santiago de Compostela, dann wenigstens auf einsamen Wegen. Einsam war der Weg wirklich. Ich bin nur insgesamt 13 Pilgern begegnet, davon habe ich nicht einmal alle gesehen. Der erste Teil zwischen Salzwasser und Sidra - entlang der Küste. Dann ging es über Oviedo entlang eines der ältesten Wege quer durch das Gebirge. Die Berge sind dabei nicht so aufregend. Viel schlimmer sind die Täler dazwischen. Es gibt kaum einen Übernachtungsort zu dem man am Etappenende nicht hinauf steigen müsste. Nach all der Einsamkeit zum Schluss noch ein kurzes Stück entlang der Pilgerautobahn zum Ziel. Und dann am Ziel, wie immer, jetzt reicht es aber aber wie lange?
SchneckeRegen Mit müden Schritten Unter dem Rucksack gebeugt Schreite - besser schleiche - Ich meinem Ziel entgegen Vor mir eine Schnecke Trägt ihr Haus mit Leichtigkeit Hält den Kopf hoch Die Fühler noch höher So kriecht - besser - schreitet sie dahin Bist du nicht etwas hoffärtig? Siehst du nicht meinen Schuh Wir wollen nicht davon reden
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SintflutEs regnet Überall Wasser Das Wasser steigt Es steigt rasch Wasser stürzt über uns Wir rennen Um unser Leben Vergebens Am nächsten Tag Sieht der Pilger Zwei tote Schnecken In einer Regenpfütze
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RatteDu läufst im Rinnstein Bist noch klein Auf mich zu Hast keine Angst Im Vorbeilaufen Hast du vielleicht Mit dem Auge gezwinkert Wo kommst du her Aus der Sidra Fabrik Einen zu viel getrunken Auf Kosten anderer Du Ratte |
StrandUmtost Umspült Überschwemmt Verschmutzt Belegt Getreten Gekühlt Verbrannt Strahlst Jungfräulich | RegenschirmeEs beginnt zu regnen Gehe durch ein Dorf Regenumhang? Zu wenig Regen Da in der Haustüre Stehen 2 Regenschirme In der nächsten Wieder einer Einige Häuser weiter Wieder 2 Das Dorf ist zu Ende Gott sei Dank |
BrombeerenGestolpert Fast hingefallen Brombeeren haben Mich aufgefangen Es ist nicht nett Von euch Dass ich jetzt so aussehe
SprechmaschinePaar Englisch sprechend Sie englisch sprechend Er englisch ja sagend Ununterbrochen sprechend Es geht bergauf Sprechmenge geht bergab Würde es doch noch steiler
| BeichtenKathedrale von Lugo Viele Beichtstühle sind besetzt Fromme Blicke Jenseits gewandte Blicke Himmelwärts gerichtet Wilhelm Busch hätte seine Freude Ein Mann eilt von Beichtstuhl zu Beichtstuhl sucht er das frömmste Gesicht? Er kniet nieder Der Blick des Priesters Wird fragend Forschend Geflüster Hoffentlich wird Ihm geholfen |
Von Bilbao nach Leon
Gedanken
Dieser Pilgerweg, der sich aus mehreren zusammensetzt, hat einen ungewöhnlichen Beginn: Bilbao. Nun ja – hierher gibt es ab München preiswerte Flüge. Das ist doch sicher ein Grund. Leon als Ziel ist auch etwas sonderbar. Ich wollte ab Oviedo nicht schon wieder den Camino primitivo gehen.
Mein Weg war etwas verschlungen und aus recht verschiedenen Pilger- und Jakobswegen zusammengesetzt. Zuerst am Camino del Norte durch das Baskenland und Cantabrien bis San Vicente de la Barquera. Von hier dann immer bergauf am Pilgerweg nach Santo Toribio. Der endet direkt am Rande der Picos de Europa. Die Ruta de Reconquista überschreitet diesen mächtigen Bergstock, der sich bei meiner Durchquerung im Nebel versteckte. Erst am Ende dieses Weges in Cavadonga lachte wieder die Sonne. Durch Asturien führt der Pilgerweg nach, besser gesagt, von Cavadonga. Durst kann man an diesem Weg nie leiden, denn es gibt genügend Sidrerias. In Villaviciosa erreicht man dann wieder das Meer. Von hier nach Oviedo hat mich dann der Bus gebracht. Dieses Stück Weg ist mir vom Vorjahr nicht gerade in angenehmster Erinnerung. Und wieder geht es bergauf bis zum Puerto de Pajares, an dem man die Provinz Leon erreicht. Nach nur noch zwei Tagen war das Ziel der diesjährigen Pilgerreise erreicht.
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Bushaltestelle
Früh
Noch dämmerig
Sie stehen
Hohlwangig
Fahl
Aufgedunsen
Wortlos
Wie steif gefroren
Leichen
Sie warten
Wie Schafe
Auf ihren Schlächter
Und das
Ohne blöken
Der Bus kommt
Bringt sie weg
WasserAls Tropfen Als Bach Als Fluss Als Meer Alles zerstörst du Kein Friede ist in dir Wenn alles Zerstört ist Hast auch du Frieden Oder |
KatzeKatze schwarz Liegst im Gras Versteckst dich Damit ich dein Falsches Schauen Nicht sehen soll Die Verachtung In deinen Kalten Augen Für den Der dir nichts will Wer ist in dir Der mich Schaudern lässt
| ZeitEhrwürdige Kirche Frühmorgens Erste Sonnenstrahlen Umspielen den Stein Lassen ihn leben Freudig eintreten Für einige Gedanken Für ein Gebet Unmöglich Geöffnet erst Ab zehn Uhr So viel Zeit Hat kein Pilger Brauche ich Steine Ehrwürdige, alte Die meine Gedanken Mein Gebet Umgeben?
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AusgesetztSturm Regen Kälte Ausgesetzt sein Den Naturgewalten Liebe Angst Neid Ausgesetzt sein Sich selbst Keine Naturgewalt Kann dich mehr Ängstigen als du selbst |
LeonAus der Stille Die Stadt baut Sich auf Stellt sich In den Weg Eintauchen Kathedrale Gotische Eleganz Getreten von Pilgerstiefeln Vorplatz Gewimmel aus Aller Herren Länder Pilgermassen Und zur Belohnung Sticht der Hl. Isidor Einen Muslimen ab
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Fels
Wassermassen
Brüllen dich an
Schlagen dich
Umnebeln dich
Du wehrst dich
Hältst stand
Felsenfest
Schau um dich
Hier liegen
Deine Brüder
Feinsandig